Was ist Bio-CNG?

Bio-CNG entsteht aus organischen Materialien wie z. B. Reststroh, Gülle, Klärschlamm, Speiseabfällen sowie zahlreichen Reststoffen aus der Landwirtschaft. Nahrungsmittel wie etwa Futtermais werden in Deutschland dafür kaum noch eingesetzt. Durch gezielte Fermentation (Gärung unter Luftabschluss) dieser organischen Stoffe entsteht Methan, das von Fachleuten auch „Rohbiogas“ genannt wird. Zur weiteren Verwendung muss dieses Rohbiogas noch gereinigt werden. Hauptsächlich ist hier die CO2-Abscheidung zu nennen. Das so entstandene Biomethan lässt sich nun direkt ins Erdgasnetz einspeisen. Das riesige Erdgasnetz dient dabei als schnelles Speicher- und Transportmedium. Das hat den Vorteil, dass Erzeugung und Nutzung getrennt voneinander betrieben werden können.

Wo wird Bio-CNG eingesetzt?

Eine der Einsatzmöglichkeiten des Bio-Methans ist die Produktion von Strom und Wärme. Dies geschieht in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) oder in dezentralen Blockheizkraftwerken (BHKW). Auch in der chemischen Industrie findet das Biomethan als Rohstoff reichlich Verwendung.

Derzeit wird das Bioerdgas aber weitgehend im Mobilitätssektor angeboten, wofür man es mit hohem Druck komprimieren muss. So entsteht ein farb- und geruchloses Flüssiggas, das sich wie traditionelles Erdgas auch an speziellen Gastankstellen tanken lässt.

Vorteile von Bio-CNG

Fahrzeuge, die mit Bio-CNG betrieben werden, sind um 50 % leiser als z. B. Dieselfahrzeuge. Und sie fahren nahezu 100 % CO2-neutral. Die Produktionsbasis, also das organische Material, bietet noch reichlich Entwicklungspotenzial für den weiteren Ausbau dieser alternativen Energiequelle. Zusätzlicher Vorteil: Es stammt aus der unmittelbaren Region und ist somit nicht von Preisschwankungen des internationalen Energiemarktes abhängig. Bio-CNG ist genauso leistungsstark und zuverlässig wie traditionelle Kraftstoffe. Somit lässt es sich nicht nur für den PKW-Verkehr nutzen, sondern ist auch für den Schwerlastverkehr (Busse und LKW) einsetzbar. Bis Ende Dezember 2023 sind LKW, die mit Bio-CNG betrieben werden, von der Maut befreit.

Zukunftspotenzial von Bio-CNG

Das Zukunftspotenzial von Bio-CNG zeigt sich nicht zuletzt darin, dass es ausdrücklich von der CO2-Abgabe des Brennstoffemissionshandelsgesetztes (BEHG) befreit worden ist. Mit Bio-CNG betriebene Fahrzeuge weisen eine Umweltbilanz auf, die besser ist als die von Elektro-Fahrzeugen, speziell dann, wenn man die Herstellung und die Entsorgung der riesigen Batterien in die Energiebilanz einbezieht. Bio-CNG wird in Zukunft sicherlich noch Marktanteile gewinnen, zumal das Fahren mit Biogas um das Doppelte billiger ist als Diesel oder Benzin. Fachleute schätzen das Potenzial für Biogas in Deutschland auf etwa 230 TWh/a (Terawattstunde pro Jahr). Es zeigt aber auch, dass Biogas nur eine weitere Komponente im Energiemix der Zukunft sein kann.