Biomethan BHKW

Anlagen dieser Art existieren schon seit vielen Jahren. Es gibt sie als Kleinanlagen mit einer Kapazität von nur wenigen Kilowatt bis zu Großanlagen im Megawatt-Bereich. Den Begriff Blockheizkraftwerk verwendet man insbesondere für kleinere Anlagen in der Größe eines Kühlschranks bis mittelgroße Anlagen in der Größe eins Seecontainers. Sie werden häufig für die Strom- und Wärmebewirtschaftung von Immobilien oder Kleingewerbeanlagen, sowie zur Direktverstromung von Biogas verwendet und haben meist einen Wirkungsgrad von 35-40%. 

Biomethan BHKW

Solche Anlagen lassen sich prinzipiell mit jedem nur denkbaren Brennstoff betreiben, ob nun fossilen oder biogenen Ursprungs. Dabei treibt die im Verbrennungsprozess entstehende Wärme einen Generator an, der gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. 


Der Gamechanger: Biomethan-Blockheizkraftwerke 

Biomethan, das aus Biogas gewonnen wird und auch „grünes Gas“ genannt wird, entsteht aus der Fermentation von Biomasse jeder Art. BHKWs können sowohl mit Biogas, als auch mit Biomethan betrieben werden. Im Fall von Biomethan-BHKWs muss das Rohbiogas zu Erdgasqualität umgewandelt werden. Dazu wird CO2, Schwefel und Wasserdampf abgeschieden. Entscheidender Vorteil: Es muss nicht länger auf vor Ort produziertes Biogas zurückgegriffen werden. Stattdessen kann das Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist werden und am Ort der Verwendung wieder entnommen werden.   

Darüber hinaus können Biogas und Biomethan für Leistungsspitzen gespeichert und dann verbraucht werden. Deshalb sind BHKWs, die mit Biogas oder Biomethan betrieben werden, Eckpfeiler der Energiewende. Hiermit müssen keine fossilen Stoffe mehr verbrannt werden. Zudem ist das Verfahren energetisch hocheffizient. Beides zusammen kann zur Energieversorgung der Zukunft sowie zur Dekarbonisierung einen wichtigen Beitrag leisten. 


Einspeisevergütung nach EEG 

Die Investition in Blockheizkraftwerke ist nicht günstig, aber sie kombiniert mehrere Vorteile, die sich auf mittlere Sicht rechnen. Zum einen schont das BHKW Ressourcen, indem nur nachwachsende Biomasse oder Biomasse auf Restoffbasis verwendet wird, zum anderen macht man sich damit unabhängig von Energielieferungen aus dem Ausland. Es kann also damit nicht zu geopolitischen Erpressungsversuchen kommen, wie man sie derzeit im Umfeld des Ukraine-Krieges erlebt. Außerdem kann ein Biomethan BHKW am dem Ort errichtet werden, wo die Energie tatsächlich gebraucht wird. So kann der Rohstoff Biogas weiterhin in entfernten Regionen produziert werden und das aufbereitete Biomethan über Pipelines verbracht werden. Dadurch werden die Verluste beim Energietransport minimiert.  

Wichtig: Nach der aktuellen Version des Erneuerbare Energien Gesetzes von 2021 (EEG 2021) fördert der deutsche Staat solche Anlagen über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren. 

Dabei wird jede Kilowattstunde, die aus einem BHKW in das Stromnetz eingespeist wird mit maximal 19 Cent gefördert, mit einer Degression von einem Prozent pro Jahr. Zuzüglich wird ein Flexibilitätszuschlag von 65 Euro pro Kilowatt bezahlt, gemäß der installierten Anlagenkapazität. Ein BHKW, das eine installierte Leistung von 1000 kW besitzt, wird also mit 65.000 Euro gefördert. Eine neue Verordnung (Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung) verpflichtet künftig Betreiber von Biogas-Anlagen ab zwei MW dazu (EEG 2022) nachzuweisen – sofern sie weiterhin gefördert werden wollen –, dass die von ihnen verwendete Biomasse auch tatsächlich nachhaltigen Ursprungs ist.  

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