Bioenergie – Lexikon

Was ist Biogas? Wie wird daraus ein Biokraftstoff? Und wie kann flüssiges, biogenes CO2 bei der Produktion von Tomaten helfen?

Im agriportance Bioenergie-Lexikon werden Begriffe und Sachverhalte rund um das Thema Bioenergie verständlich erklärt.

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A

Abfall

„Abfall“ wird wie in Artikel 3 (1) der Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG2 definiert: „Abfall ist jeder Stoff oder Gegenstand, dessen sich der Besitzer entledigt oder entledigen will oder muss“. Die RED II spezifiziert weiter, dass dies „Stoffe, die absichtlich verändert oder verunreinigt wurden, um dieser Definition zu entsprechen“ ausschließt

Abgelaufenes Zertifikat

Ein abgelaufenes Zertifikat bezeichnet ein Zertifikat, das keine Gültigkeit mehr hat. Grundsätzlich sind die Nachhaltigkeitszertifikate nur 1 Jahr gültig.

Abseparierte Feststoffe

Abseparierte Feststoffe sind wie Festmist anzusehen. Diese können z.B. auf einer Mistplatte gesammelt werden.

Abwärme

Abwärme (Synonym: Abhitze) beschreibt die thermische Energie (Wärme), die bei Prozessen (z.B. in der Biogasanlage und Biomethanaufbereitungsanlage) an die Umgebung abgegeben und oftmals nicht genutzt wird.

Acetogenese

Die Acetogenese ist die dritte Stufe der anaeroben Vergärung. Konkret: Abbau kurzkettiger Fettsäuren, Essigsäure, CO2 und Wasserstoff unter CO2-Bildung.

Ackerbohne

Die Ackerbohne ist eine einjährige, eiweißreiche Leguminose (Schmetterlingsblütler). Die Ackerbohne wird begrenzt in Futterrationen eingesetzt, da sie Gerbstoffe enthält, welche bei der Pansenfermentation Probleme bereitet. Zusätzlich mindern die Gerbstoffe die Futteraufnahme.

Ackerbohnen grün haben eine Biogasausbeute von 82,7 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von 55 %. Ackerbohnen Körner haben eine Biogasausbeute von 582,1 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von 56,1 % und  Ackerbohnen GPSilage haben eine Biogasausbeute von 196,8 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von 54,6%.

Alternative Fuel Infrastructure Directive (Abkürzung: AFID)

dt. Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Die AFID ist ein Bericht im Rahmen der Richtlinie 2014/94/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Mit der AFID wird in Europa der Rahmen für den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe geschaffen, einschließlich für Strom für elektrische Fahrzeuge sowie Wasserstoff für Brennstoffzellen und LNG für die Schifffahrt.

Altbrot

Altbrot (in Deutschland auch: Rückbrot) ist Brot, das am Ende eines Verkaufstags in Bäckereien und im Handel übrig bleibt. Demnach wird es als Nahrungsmittel aussortiert bzw. dessen Haltbarkeitsdatum ist überschritten. Bei dem Altbrot muss dann zwischen verzehrfähigem und verdorbenem Brot unterschieden werden.

Es wird teilweise als Tierfutter verwendet oder durch alkoholische Gärung zu Biotreibstoff verarbeitet. Seit Ende 2006 ist auch in Deutschland die Verfütterung von Küchen- und Speiseresten an Nutztiere verboten (EU-Richtlinie 1774/2002).

Anaerobe Vergärung

Die Anaerobe Vergärung ist ein biotechnologischer Prozess, welcher unter Luftausschluss (atmosphärischer Sauerstoff) stattfindet. Ziel ist der Abbau organischer Materie.

Anerkanntes freiwilliges System

Ein annerkanntes freiwilliges System ist definiert gemäß Artikel 30 Absatz 4 der Richtlinie (EU) 2018/2001 anerkanntes freiwilliges System.

Apfeltrester

Apfeltrester sind die Pressrückstände (Trester) bei der Herstellung von Apfelsaft. Apfeltrester werden häufig als Raufutterersatz zur Fütterung von Milchkühen und anderen Nutztieren verwendet, da es ein ballaststoff- und rohfaserreiches Frischfutter ist. Des Weiteren sind Trester energetisch wertvoll und eignen sich für die Energiegewinnung mittels Biogasanlagen oder als Trester-Pellets, die als Brennstoff dienen können

Alcohol to Jet (Abkürzung ATJ)

Die Umwandlungswege für Kerosin aus biogenen Alkoholen werden typischerweise als „Alcohol-to-Jet“-Prozesse (AtJ) bezeichnet. Die benötigten Alkohole können auf verschiedenen biochemischen und/oder thermochemischen Wegen aus organischem Material gewonnen werden.

Ausgesetztes Zertifikat

Ein ausgesetztes Zertifikat ist ein Zertifikat, das aufgrund der von der Zertifizierungsstelle festgestellten Probleme bei der Einhaltung oder auf freiwilligen Antrag des Wirtschaftsteilnehmers vorübergehend für ungültig erklärt wurde.

B

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Abkürzung: BAFA)

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)  ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Bundesamt nimmt in den Bereichen Außenwirtschaft, Wirtschafts- und Mittelstandsförderung, Energie und Abschlussprüferaufsichtsstelle wichtige administrative Aufgaben des Bundes wahr. Im Bereich Energie wird von der BAFA die Energetische Sanierung und energieeffiziente Techniken wie Kraft-Wärme-Kopplung, Klima- und Kälteanlagen oder Wärmenetze gefördert. Im Bereich der Elektromobilität setzt das BAFA den Umweltbonus zur Förderung der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen um. Die BAFA übt ebenfalls noch Aufgaben für andere Bundesministerien aus.

Bagasse

Bagasse bezeichnet man die faserigen, gemahlenen Überreste, die bei der Zuckerfabrikation nach dem Auspressen von Zuckerrohr oder bei der Gewinnung von Sirup aus Zuckerhirse zurückbleiben. Bagasse ist als ein Nebenprodukt zu bezeichnen und kann einer vielseitigen Weiterverwendung zugeführt werden. Die Bagasse kann in der Chemie, Industrie und Viehzucht verwendet werden.

Baumwollextraktionsschrott

Baumwollextraktionsschrot entsteht bei der Ölgewinnung aus Baumwollsamen. Die Baumwollsamen werden zum Teil ungeschält, aber auch teilweise oder komplett geschält verarbeitet.  Hiervon werden auch der Rohfasergehalt und die Konzentration der übrigen Nährstoffe beeinflusst. Es wird begrenzend in der Tierernährung eingesetzt.

Bierhefe

Frische Bierhefe ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Herstellung von Bier anfällt. Im Wesentlichen besteht es aus den Zellen von lebenden, nicht abgetöteten Hefestämmen. Bierhefe ist kein gebräuchliches Futtermittel sondern gelangt vorwiegend in den Humanbereich. In der Tierernährung wird Bierhefe allenfalls als Wirkstoffträger bei Schweinen und Geflügel eingesetzt.

Bierhefe getrocknet

Bierhefe fällt bei der Bierherstellung als Nebenprodukt an. Sie wird meist getrocknet, obwohl sie auch frisch verfüttert werden kann. Bei der Trocknung werden die Hefezellen abgetötet. Getrocknete Bierhefe hat einen hohen ernährungsphysiologischen Wert.

Biertreber

Biertreber fällt bei der Bierherstellung beim Abtrennen der Würze von der Maische als Rückstand an. Grundsätzlich enthält Biertreber ungelöst gebliebenen Bestandteile des Malzes: Spelzen, Schalen, nicht zu Zucker abgebaute Polysaccharide, fast das gesamte Fett sowie etwa 70% des Rohproteins des Ausgangsproduktes.

Biertreber wird vor allem beim Wiederkäuer in der Tierernährung eingesetzt. Biertreber gilt als Abfälle aus der Getränkeherstellung. Demnach gilt für Biertreber, dass es als Abfall- und Reststoffe auf die Treibhausgasquote gemäß § 37 a Abs. 4 des BImSchG anrechenbar sein kann, wenn es nicht als Futtermittel eingesetzt werden kann.

Bioabfall

Bioabfälle sind Abfälle zur Verwertung tierischen oder pflanzlichen Ursprungs oder aus Pilzmaterialien, die durch Mikroorganismen, bodenbürtige Lebewesen oder Enzyme abgebaut werden können. Dies schließt Abfälle zur Verwertung mit hohem organischen Anteil tierischen oder pflanzlichen Ursprungs oder an Pilzmaterialien ein.

Biomethan

Was ist Biomethan?

Biomethan ist ist ein gasförmiger Brennstoff. Chemisch entspricht er dem Molekül Methan. Biomethan wird aus Biomasse gewonnen. Deswegen ist es im Gegensatz zu fossilem Methan nachhaltig. Ein Beispiel ist die Herstellung von Biomethan aus Stroh. Stroh wird von Mikroorganismen zersetzt. Dabei entsteht Biogas. In diesem ist Biomethan enthalten.  Dieses wird daraus extrahiert. Biomethan kann aus sämtlicher Biomasse produziert werden. Weiterlesen

Biomasse

Biomasse ist das wertvollste Gut auf dieser Erde. Sie ist der Grundstoff allen Lebens. Der Mensch benötigt sie zum Atmen (Sauerstoff), zur Ernährung und zur Energiegewinnung. Sie schützt zudem Böden, filtert und speichert Wasser. Die Biomasse ist für den Menschen ein wichtiger Rohstoff, aus dem grundlegende Produkte wie beispielsweise Papier und Kleidung (Flachs, Hanf) gewonnen werden. Außerdem lässt sich aus Biomasse Bioenergie gewinnen. Diese kann beispielsweise als Treibstoff oder für die Stromversorgung genutzt werden.
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Biogas

Was ist Biogas?

Biogas ist ein Gasgemisch. Es besteht hauptsächlich aus Methan (50-65%) und CO2 (49-34%). Weitere flüchtige Bestandteile sind Schwefelwasserstoff, Wasserdampf, Sauerstoff und Wasserstoff. Hergestellt wird es aus Biomasse, die von Mikroorganismen zersetzt wird. Biogas wird als Brennstoff genutzt, da es Methan als energiereiches Molekül enthält. Weiterlesen

Biogener Kohlenstoff / biogenes CO2

Was ist biogener Kohlenstoff / biogenes CO2?

Biogenes CO2 ist Kohlenstoffdioxid, welches im Gegensatz zu fossilem CO2 aus nachhaltigen Quellen gewonnen wurde. Chemisch gleicht biogenes CO2 dem fossilen CO2. Es besteht aus einem Kohlenstoffatom und zwei Sauerstoffatomen. Bei gewohnten Bedingungen ist es ein farbloses, geruchsloses, nicht brennbares und saures Gas. Aufgrund der guten Löslichkeit in Wasser wird CO2 auch als Kohlensäure bezeichnet. Weiterlesen

Bio-CNG

Das Kürzel ‚CNG‘ (Compressed Natural Gas)  ist nicht nur unter Fachleuten bekannt. Es ist die europaweit einheitliche Bezeichnung für umwelt- und klimaschonendes Gas. Es wird auch als Erd- oder Autogas bezeichnet. Seit etlichen Jahrzehnten wird es vorwiegend als alternative Kraftstoffquelle in PKW eingesetzt. Auch wenn es klimaschonender ist als herkömmliches Benzin oder Diesel, ist es Erdgas und stammt somit aus fossilen Quellen. Bei seiner Verbrennung wird nicht nur ein nennenswerter CO2-Anteil in die Luft emittiert, auch Kohlenmonoxid (CO) sowie Stickoxide (NOx) und Feinstaub gelangen in die Umwelt. Seit ein paar Jahren bieten nun Gastankstellen, nicht nur in Deutschland, zunehmend sogenanntes ‚Bio-CNG‘ an. Weiterlesen

Biomasse-Verordnung

Die Biomasseverordnung (Abkürzung: BiomasseV) dient der Klarstellung, welche Materialien als Biomasse im Sinne des EEG einzuordnen sind, und entsprechend unter das beschriebene Fördersystem fallen.

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Abkürzung: BLE)

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist eine Behörde des Bundes. Sie erfüllt in den Bereichen Agrarwirtschaft, Fischerei und Ernährung vielfältige Aufgaben. Die BLE ist auch verantwortlich für  die staatliche Web-Anwendung Nachhaltige – Biomasse – Systeme (Nabisy), auf welcher der Nachweis der Nachhaltigkeit bei flüssiger und gasförmiger Biomasse nach der EU-Richtlinie 2009/28/EG erbracht wird.

Blockheizkraftwerke (Abkürzung: BHKW)

Blockheizkraftwerke (BHKWs) sind kombinierte Wärme- und Energie-Erzeugungsanlagen, die nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsprinzip arbeiten. Die Besonderheit dieses Prinzips besteht darin, dass es in einem Arbeitsprozess Strom (elektrische Energie) und Wärme (thermische Energie) produziert. Dabei wird die anfallende Nutzwärme ausgekoppelt, die man sonst einfach in die Umwelt abgeführt hat. Diese Nutzwärme kann zunächst in einem Zwischenspeicher (Pufferspeicher) aufgefangen werden, um sie dann später für Heizzwecke (z. B. Nahwärmekonzepte) oder als Prozesswärme (z. B. für Fermenter in Biogas-Anlagen) einzusetzen. Entscheidender Vorteil: ein deutlich erhöhter Nutzungsgrad von 90 % gegenüber herkömmlichen Systemen (z.B. 33-40 % bei Kohlekraftwerken), die Energie und Wärme (thermische Energie) auf getrenntem Weg erzeugen.  Weiterlesen

Bioenergie

Was ist Bioenergie?

Bioenergie ist eine Energieform aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Es handelt sich um einen Oberbegriff für eine Vielzahl energetischer Technologien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien Eine Teilmenge der erneuerbaren Energien – rund zwanzig Prozent – entfällt auf die Bioenergie. Man nennt sie Bioenergie, weil aus Biomasse Energie erzeugt wird.   Weiterlesen

Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Abkürzung: Biokraft-NachV)

Die Biokraft-NachV ist eine Verordnung über Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffen. Die Biokraft-NachV  legt verbindliche Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe fest und enthält die Vorgaben zum Nachweis der Nachhaltigkeit.

Biokraftstoffquotengesetz (Abkürzung: BIOKRAFTQUG)

Das Biokraftstoffquotengesetz ist Gesetz zur Einführung einer Biokraftstoffquote durch Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und zur Änderung energie- und stromsteuerrechtlicher Vorschriften.  In dem Gesetz wird ein Mindestanteil von Biokraftstoffen am gesamten Kraftstoffabsatz in Deutschland vorgeschrieben und reguliert.

Generell verpflichtet das BioKraftQuG die Mineralölwirtschaft, einen festen und anwachsenden Mindestanteil von Biokraftstoffen in den Verkehr zu bringen. Dieser sollte jährlich um 0,25 % bis auf 8 % des Energiegehalts der gesamten in den Verkehr gebrachten Kraftstoffe im Jahre 2015 ansteigen gemäß § 37a Abs. 3 BImSchG.

Biokraftstoffquotenänderungsverordnung (Abkürzung: BIOKRQAÄNDV)

Verordnung zur Bereinigung quotenrechtlicher Vorschriften und zur Umsetzung europarechtlicher Vorgaben zur Treibhausgas-Minderung von Biokraftstoffen.

Biomass-to-Liquids (Abkürzung: BTL)

dt. Biomasse zu flüssigen Kraftsstoffen. BtL ist ein thermochemisches Verfahren,  mit dem eine Reihe von Biomassearten in eine Reihe von Kraftstoffen und Chemikalien umgewandelt werden kann. BtL basiert auf etablierten Kohleverflüssigungs- und GasverflüssigungstechnologienDie Einführung von BtL kann zur Dekarbonisierung des Verkehrskraftstoffsektors beitragen und ist weltweit von großem Interesse, da sich die Politik zunehmend auf die Umweltauswirkungen der Verwendung von Biokraftstoffen konzentriert.

BtL-Kraftstoffe  sind demnach synthetische Kraftstoffe aus Biomasse. Sie gehören zu den Biokraftstoffen der zweiten Generation. Zu der Biomasse, woraus Kraftsstoffe hergestellt werden gehören beispielsweise Brennholz und Bioabfälle.

Brennwert

Der Brennwert (Synonym: „oberer Heizwert“) gibt die Energie an, die bei vollständiger Verbrennung und anschließender Rückkühlung auf die Bezugstemperatur frei wird.Der Brennwert unterscheidet sich zum Heizwert, da im Brennwert die Kondensationswärme enthalten ist. Die Angabe erfolgt in Kilowattstunden (kWh) pro Kubikmeter (m3). Der Brennwert des bezogenen Gases wird normalerweise auf der Abrechnung angegeben. Grundsätzlich ist die Höhe des Brennwertes von der jeweiligen Gas-Zusammensetzung abhängig. Butan und Propan haben einen deutlich höheren Brennwert als Methan, welches jedoch oftmals den Hauptbestandteil von Gas ausmacht.

Bundes-Immissionsschutzgesetz

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (Abkürzung: BImSchG) ist das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es enthält u.a. die Verordnung zur Durchführung der Regelungen der Biokraftstoffquote.

Bundes-Immissionsschutzverordnung

Das Bundes-Immissionsschutzverordnung (Abkürzung: BImSchV) ist eine Rechtsverordnung der Bundesregierung, die aufgrund einer Ermächtigung im Bundes-Immissionsschutzgesetz erlassen werden kann.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Abkürzung: BMUB)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (kurz: BMUV) ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Neben den Schwerpunkten Umweltschutz und Naturschutz ist das BMUV seitdem auch für die Verbraucherschutzpolitik zuständig. Die BMUV gestaltet zentrale Zukunftsthemen, die auf die Menschen und ihre Lebenswelt abzielen und ist Treiberin einer ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Modernisierung.

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Abkürzung: BMWi)

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland (kurz: BMUV) ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Sie behandelt Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung, demographischer Wandel, die Sicherung der Energieversorgung und der Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung.

C

CO2

Kurzform für Kohlenstoffdioxid.

CO-Fermentation

Vergärung von Substraten, welche nicht den Hauptanteil des Substrats der Biogasanlage ausmachen. Üblicherweise werden organische Haushaltsabfälle mit Festmist oder Klärschlamm vergoren.

CO-Substrat

Der Einsatz von Co-Substraten in Biogasanlagen hat vor allem Ertragsvorteile. Co-Substrate enthalten mehr Energie als Gülle, da sie noch keinen Vergärungsvorgang durchlaufen haben. Demnach ist der Gasertrag aus Co-Substrat um ein vielfaches höher als der Ertrag aus reiner Gülle.

D

Deutsches Biomasseforschungszentrum (Abkürzung: DBFZ)

Das Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ) unterstützt grundsätzlich angewandte, nachhaltigkeits- und technologieorientierte Forschung zur Nutzung von Biomasse zur Energiebereitstellungund ist eine Einrichtung für angewandte Forschung der Bundesrepublik Deutschland Die DBFZ hat ihren Sitz in Leipzig. Sie ist eine gemeinnützige GmbH.

Dieselkraftstoff

Nach § 2 Abs. 1 Nr. 4 EnergieStG fallen unter Dieselkraftstoffen Gasöle der UPos 2710 1943 bis 2710 1948 und 2710 20 11 bis 2710 20 19 der KN, aber:

  • keine Schiffsbetriebsstoffe, wenn nach § 27 EnergieStG steuerbefreit,
  • keine gekennzeichneten Gasöle, wenn nach § 2 Abs. 3 Nr. 1 EnergieStG versteuert (Heizstoffe, Kraftstoffe für begünstigte Anlagen).

Dimethylether (Abkürzung: DME)

Dimethylether (DME) gilt als Schlüsselbaustein synthetischer Kraftstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen. Gemäß der Biokraftstoffrichtlinie 2003-30-EG gilt Dimethylether als Biokraftstoff. Dies gilt aber nur sofern er aus Biomasse hergestellt wird und als Biokraftstoff verwendet wird. Langfristig soll Dimethylether Flüssiggas ablösen.

Düngemittelverordnung

Diese Verordnung regelt das Inverkehrbringen von Düngemitteln und setzt hierfür voraus, dass die einzusetzenden Materialien einem Düngelmitteltyp entsprechen müssen. Dies gilt auch für aus Bioabfällen entstandene Sekundärrohstoffdünger.

E

Einsatzstoff

Ein Einsatzstoff ist ein für die Vergärung vorgesehenes Rohmaterial.

Energiepflanze

Energiepflanze sind Biomasse, die zum Zwecke der Energiegewinnung angebaut und verwendet werden. Dies beinhaltet landwirtschaftliche Rohstoffe wie Mais, Rüben, Gras, Hirse oder grünen Roggen. Energiepflanzen werden vor der Verwendung siliert.

Energiesteuergesetz (EnergieStG)

Das Energiestuergesetz (EnergieStG) ist ein Gesetz zu Steuer-Bestimmungen für Kohle und Erdgas sowie für Energieerzeugnissen außer Kohle und Erdgas. Konkret regelt das Verbrauchersteuergesetz die Besteuerung aller Energiearten. Demnach umfasst es sowohl alle Energiearten fossiler Herkunft als auch nachwachsender Energieerzeugnisse sowie synthetischer Kohlenwasserstoffe aus Biomasse als Heiz- oder Kraftstoff in der Bundesrepublik Deutschland.

Environmental Protection Agency (Abkürzung: EPA bzw. US EPA)

Die Environmental Protection Agency(Abkürzung EPA oder US EPA) dt. amerikanische Umweltschutzbehörde ist eine unabhängige Behörde der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Umweltschutz und zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Sie soll unter anderem die Umsetzung von Umweltschutzgesetzen begleiten. Seit 1982 besteht bei der EPA eine eigene Vollzugs- und Ermittlungsbehörde und seit 1988 hat sie volle Polizeibefugnisse erhalten. Außerdem erhielt die EPA die Autorität, die Emittenten zu regulieren, welche die Luftqualität beeinträchtigen . Dieses Gesetz ist aktuell gültig und gilt als ein großer Erfolg der US-Umweltgesetzgebung, da es zur technischen und umweltfreundlicheren Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren führte.

Erdgas-H

Erdgas H stammt aus der Nordsee und den Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS-Staaten): Durch den hohen Anteil von Propan und Butan hat dieses Gas einen Brennwert zwischen 10 und 12.

Erdgas-L

Erdgas L stammt aus den Niederlanden und Norddeutschland: Durch den hohen Anteil an Intergasen hat L-Gas einen relativ geringen Brennwert zwischen 8 und 10.

Erdnussschrot

Erdnuss-Extraktionsschrot fällt als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung durch Extraktion aus enthülsten Erdnüssen an.

Erdnussextr.schrot entschälthat hat eine Biogasausbeute von 549,0 Nm³ / t FM und einen Methangehalt von 62,7 %.Erdnussextr.schrot teilentsch. hat eine Biogasausbeute von 538,0 Nm³ / t FM und einen Methangehalt von 62,6%.

Erneuerbare Energien

Als Erneuerbare Energien (Abkürzung: EE) werden Energiequellen bezeichnet, die für nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Als Synonyme für Erneuerbare Energien werden auch regenerative Energien oder auch  alternative Energien verwendet.

Zu den Erneuerbaren Energien gehören u.a.:

  • Sonnenenergie (Photovoltaik, Solarthermie)
  • Wasserkraft.
  • Windkraft.
  • Geothermie und Umgebungswärme.
  • Bioenergie (feste Biomasse wie Holz, Biogas und flüssige Biomasse wie z.B. Biodiesel sowie der biogene Anteil von Abfällen).

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Wofür steht die Abkürzung EEG?

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (Abkürzung EEG) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und garantiert deren Erzeugern feste Einspeisevergütungen. Das EEG ist seit April 2000 Inkraft getreten.

Ersterfassungspunkt

Der Ersterfassungspunkt entlang der Biomethanwertschöpfungskette ist eine Speicher- oder Verarbeitungsanlage, die direkt von einem Wirtschaftsteilnehmer oder einem anderen Vertragspartner im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung verwaltet wird und die Rohstoffe direkt von Erzeugern von landwirtschaftlicher Biomasse, forstwirtschaftlicher Biomasse, Abfällen und Reststoffen oder – im Falle erneuerbarer Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs – der Anlage bezieht, die solche Brennstoffe herstellt.

European Union Emissions Trading System

Das engl. European Union Emissions Trading System (Abkürzung: EU ETS) oder auf deutsch EU-Emissionshandelssystem ist ein Emissionsrechtehandel. Es verfolgt das Ziel, die Treibhausgasemissionen innerhalb der Europäischen Union zu senken. Es legt eine Obergrenze für die Gesamtmenge von Treibhausgasen fest, die die Verursacher wie Energieerzeuger oder Industriebetriebe maximal freisetzen dürfen.

Exajoule

Exajoule (Abkürzung: EJ) steht im Zusammenhang zu der international gültige Einheit der Energie: Joule. Ein Exajoule entspricht 1 Trillion Joules (Das sind 10 hoch 18 Joule). Die übliche Abkürzung für Exajoule ist EJ. Die Einheit wird bei der Angabe von hohem einem Energieverbrauch verwendet.

Der Primärenergieverbrauch von Deutschland lag im Jahr 2019 bei 12,8 Exajoule, weltweit lag er in diesem Jahr bei 584 Exajoule.

F

Festmist

Bei Festmist handelt es sich um tierische Exkremente, üblicherweise gemischt mit Stroh oder anderem Einstreumaterialien.

Fettsäuremethylester (Abkürzung: FAME engl. fatty acid methyl ester)

Fettsäuremethylester (Abkürzung: FAME) sind Verbindungen aus einer Fettsäure und Methanol (Alkohol). Die Abkürzung FAME stammt aus dem  englischen: Fatty Acid Methyl Ester. FAMEs werden als Kraftstoff für Dieselmotoren genutzt. Es wird auch als Biodiesel bezeichnet, da es grundsätzlich ein Gemisch ist, welches aus pflanzlichen Fetten wie z. B. Rapsöl oder tierischen Fetten wie z. B. Schmalz und Methanol gewonnen wird.

Fermenter

Fermenter sind Gärbehälter, die gasdicht und zudem beheizt sind. In diesen Gärbehältern werden täglich frische Substrate wie Mist, Gras, Mais etc. gefahren. Die Substrate werden im Gärbehälter bei möglichst optimalen Bedingungen zur Fermentierung/Gärung gebracht. Daraus resultiert die Biogaserzeugung.

Feststoffeintrag

Nicht-pumpbare Materialien,  wie z.B. Mist können per Feststoffeintrag direkt in den Fermenter eingebracht werden.

Filtrierbarkeitsgrenze engl. Cold Filter Plugging Point (Abkürzung: CFPP)

Die Filtrierbarkeitsgrenze engl. Cold Filter Plugging Point (CFPP) ist offiziell laut DIN der Temperaturgrenzwert der Filtrierbarkeit. Das bezeichnet die Kälteeigenschaft von Dieselkraftstoffen und Heizöl EL (Extra Leicht). Es ist die Temperatur in Grad Celsius, bei der ein Prüffilter unter definierten Bedingungen durch ausgefallene (n-)Paraffine verstopft.

Fischer-Tropsch-Synthese (Abkürzung: FT)

Die Fischer-Tropsch-Synthese (Abkürzung: FT-Synthese) ist ein Polymerisationsverfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen. Dies erfolgt durch die Hydrierung von Synthese gas. Synthesegas ist Kohlenstoffmonoxid mit Wasserstoff.

Für die Herstellung von diesem Synthesegas werden Rohstoffquellen wie Kohle, Erdgas, Erdöl, Biomasse oder organischer Abfall als Rohstoffquellen genutzt. Hierbei ist die Nutzung von Biomasse aus Sicht der Kohlenstoffdioxidbilanz aber von besonderer Bedeutung.

Flexible Fuel Vehicle

Flexible Fuel Vehicle (Abkürzung: FFV), gelegentlich auch Fuel Flexible Vehicle genannt – dt. „an Kraftstoff anpassungsfähiges Fahrzeug“.

FFV ist demnach ein Fahrzeug, das mit Benzin, Methanol und Ethanol sowie beliebigen Mischungen dieser drei Kraftstoffe betrieben werden kann.  Es sind keinenfalls Fahrzeuge mit Vielstoffmotor, der verschiedenste Kraftstoffe verbrennt oder Fahrzeuge mit Motoren, die mit Dieselkraftstoff oder Biodiesel betrieben werden.

Freiwilliges System

Ein freiwilliges System bezeichnet eine Organisation, die zertifiziert, dass die Wirtschaftsteilnehmer die Kriterien und Vorschriften der Richtlinie (EU) 2018/2001 und der Delegierten Verordnung (EU) 2019/807 einhalten, einschließlich – ohne hierauf beschränkt zu sein – der Nachhaltigkeitskriterien und der Kriterien für Treibhausgaseinsparungen.

Fuel Quality Directive (Abkürzung: FQD)

Die Fuel Quality Directive (Abkürzung: FQD) dt. Kraftstoffqualitätsrichtlinie ist eine Gesetzgebung, die Standards für die Qualität der in der Europäischen Union (EU) verwendeten Kraftstoffe festlegt. Diese Standards zielen darauf ab, die CO2-Intensität dieser Kraftstoffe zu verringern. Mit den FQDs werden  Lieferanten verpflichtet, die Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren, die mit der Produktion und Nutzung ihrer Kraftstoffe verbunden sind.

Futterrübe

Futterrüben gelten als sehr ertragsreiche und ertragssichere Futterpflanzen. Von Milchkühen werden sie gern gefressen. Zudem wirken Futterrüben milchstimulierend. Die Futterrübe ist aufgrund ihres hohen Massezuwachs sehr gut als NawaRo für die Biogas-Produktion. Aber: Futterrübenanbau in Deutschland geht aufgrund der Probleme bei der Futtervorlage stark zurück.

G

Gärreste aus Biogasanlagen

Der Betrieb von Biogasanlagen hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung erlebt. Seit sie durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2000) und durch dessen Novellierung (EEG 2004) gefördert werden, kann man durchaus von einem Boom sprechen. Weiterlesen

Gas-to-Liquids (Abkürzung: GtL)

Gas-to-Liquids (Abkürzung: GtL) ist ein Verfahren zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe. Hierbei wird aus dem Erdgas durch Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas. Dieses Synthesegas wird in einer Fischer-Tropsch-Synthese dann zu Kohlenwasserstoffen umgewandelt.

Ganzpflanzensilage (GPS)

Ganzpflanzensilage (Abkürzung GPS) wird oftmals aus Getreidepflanzen wie Weizen, Triticale, Gerste etc. hergestellt, welche sich in der „Teigreife“ befinden. Die ganze, sich in der teigreife befindende Pflanze wird gehäckselt (kleingeschnitten), aufgeschüttet, verdichtet und unter Ausschluss von Luft mittels Folien die darüber ausgebreitet und beschwert werden, gelagert. Dann wird von Ganzpflanzensilage gesprochen.

Gärrestlager

Gärrestlager sind Behälter, die meist gasdicht sind. Sie werden oftmals nicht beheizt werden. In den Gärrestlagern lagert das ausgegorene Material der Biogasanlage bis zur Ausbringung als Dünger auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Geflügelmist

Geflügelmist ist ein nährstoffreicher Wirtschaftsdünger aus der Geflügelhaltung mit Einstreu.

Gerste

Gerste ist ein nachwachsender Rohstoff. Gerste ist als Nahrungsmittel sowie für die Nutztierfütterung sehr ideal. In der Nutztierfünterung ist es hoch verdaulich, sehr bekömmlich und somit unbegrenzt einsetzbar ist. Eingesetzt im Kraftstoffsektor ist Biomethan aus Gerste konventionell.

Gigajoule (J)

Gigajoule (GJ) ist eine Maßeinheit für den Energieverbrauch. Ein Gigajoule entspricht 1 Milliarde Joule (J) oder 1.000 Megajoules (MJ).

Globally Harmonised System (Abkürzung: GHS)

Globally Harmonised System (Abkürzung: GHS) bezeichnet den Versuch ein weltweit einheitliches System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien zu schaffen.

Grundlage der GHS ist, dass alle Chemikalien vor dem Inverkehrbringen grundsätzlich der Einstufungs- und Kennzeichnungspflicht unterliegen.

Grassilage

Grassillage sind nachwachsende Rohsttoffe von der Ackernutzung oder Gras von Dauergrünflächen. Diese Silagen sind nur bedingt für die Biogas Produktion geeignet. Es gibt Biogasanlage-Betreiber, die Grassilage z. B. mit den Mais und Gülle vermengen und damit gute Resultate erzielen. Der technische Aufwand, Grassilage richtig für die Vorgrube einer Biogasanlage aufzubereiten ist jedoch groß.

Grünroggen

Als Grünroggen oder Grünschnittroggen werden Winterroggensorten (Secale cereale) bezeichnet, die sich besonders für den Winterzwischenfruchtanbau eignen. Grünroggen unterscheidet sich von herkömmlichen Roggensorten durch ein früher einsetzendes Massenwachstum, eine größere Wuchslänge, geringere Standfestigkeit und einen niedrigeren Kornertrag.

Gülle

Gülle ist kein natürliches Ausscheidungsprodukt der Tiere. Gülle entsteht während des Produktionsprozesses durch Vermischung der Komponenten:  Kot, Harn, Futterreste und Wasser.

Diese Komponenten treten oberhalb des Spaltenbodens selbständig auf und werden erst unterhalb des Spaltenbodens zur Gülle. Demnach entsteht Gülle in Rinder- und Schweineställen mit einstreuloser Haltung als Abfallprodukt des Produktionsprozesses.

Güllebonus

Der Güllebonus ist eine politische Maßnahme zur Förderung von Biogasanalagen. Der Bonus wurde mit der Novelle des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien im Jahre 2009 erstmals eingeführt. Der Güllebonus zielt darauf ab Biogasanlagen, deren Substratmischung zu mindestens 30 % aus Gülle, also tierischen Exkrementen, besteht zu fördern.

Gülleseparierung

Sieb- und/oder Press, auch Zentrifugalverfahren bzw. deren Kombinationen. Dadurch wird eine Trennung in Feststoff und Gülleflüssigkeit vorgenommen. Vorteil: Volumenreduzierung der anfallenden Rohgülle und einen Feststoff, der viele Närstoffe enthält.

H

Haferfuttermehl

Haferfuttermehl ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Verarbeitung des gereinigten, entspelzten Hafers zu Hafergrütze und Mehl anfällt. Es besteht überwiegend aus Haferkleie und einem geringeren Anteil an Mehlkörper.

Haferschälkleie

Haferschälkleie ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Verarbeitung von gereinigtem Hafer zu Haferkernen anfällt. Es besteht überwiegend aus Teilen der Schale und aus Kleie.

HC-Emissionen

HC-Emissionen sind Kohlenwasserstoff-Emissionen. Der Begriff ist agleitet aus dem engl. Hydrocarbons (Abkürzung: HC). HC-Emissionen gelten als Sammelbegriff für flüchtige organische Substanzen  in der organischen Chemie und in der Automobilindustrie.

Heizwert

Der Heizwert (Synonym: unterer Heizwert) gibt die Energie an, die bei vollständiger Verbrennung und anschließender Rückkühlung auf die Bezugstemperatur frei wird. Die Kondensationswärme ist beim Heizwert im Gegensatz zum Brennwert nicht enthalten. Die Maßeinheit für den Heizwert ist Kilowattstunden (kWh) pro Kubikmeter. Der Heizwert sagt grundsätzlich nichts über die Verbrennungsgeschwindigkeit aus.

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschungt (Abkürzung: UFZ)

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Abkürzung: UFZ) – bis 28. November 2006 bekannt als Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH untersucht den Einfluss des Menschen auf die Natur und zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen zu diesem Thema. Weiterlesen

Hirse

Hirse ist für viele Landwirte eine interessante Ergänzung in der Fruchtfolge. Hirse ist hinsichtlich des Energieertrags je Hektar ähnlich leistungsfähig wie Silomais. Darüber hinaus hat Hirse eine kürzere Vegetationszeit. Deshalb ist es die ideale Kultur als Zweitfrucht nach Wintertriticale oder Grünschnittroggen, die Mitte Mai ebenfalls für die Biogasanlagen genutzt werden.

Hühnertrockenkot (HTK)

Hühnertrockenkot (Abkürzung HKT) ist ein nährstoffreicher Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft ohne Einstreu. Es kommt immer mehr als Co-Substrat in Biogasanlagen zum Einsatz. Voraussetzung für den Einsatz ist: Die Biogasanlage verfügt über eine Genehmigung für den Einsatz! Grund: Verwertung tierischer Nebenprodukte in einer Biogasanlage beinhalten besondere Anforderungen.

Hydrierte Ester und Fettsäuren

Hydrierte Ester-und Fettsäuren (Abkürzung: HEFA) engl. Hydroprocessed Esters and Fatty Acids) ist ein erneuerbarer Dieselkraftstoff. Dieser Dieslkraftstoff gilt als erneuerbar, da er aus einer Vielzahl von Pflanzenölen und -fetten hergestellt werden kann.

Hydrierte Pflanzenöle

Hydrierte Pflanzenöle (Abkürzung: HVO). engl. Hydrogenated Vegetable Oils sind Pflanzenöle, die durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff  in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Dieser Prozess wird Hydrierung genannt sorgt dafür, dass Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an fossile Kraftstoffe (insbesondere Dieselkraftstoff) angepasst werden. HVOs können Dieselkraftsstoffe als Beimischung ergänzen oder diese auch vollständig ersetzen.

I

Immissionen

Immissionen sind Umwelteinwirkungen wie u.a. Luftverunreinigungen, Strahlung, Wärme, Licht, Geräusche sowie Erschütterungen, die auf Menschen, Tiere, Pflanzen oder Sachen einwirken.

Um diese Einwirkungen so gering wie möglich zu halten, wurde das Bundesimmissionsschutzgesetz erlassen.

Indirekte Landnutzungsänderung (Abkürzung: ILUC)

Die indirekte Landnutzungsänderung (Abkürzung: ILUC) aus dem englischen „indirect Land Use Change“ beschreibt den Effekt, dass für den Anbau von Energiepflanzen Flächen genutzt werden, die ursprünglich für die Erzeugung von Nahrungsmitteln bestimmt waren. Um eine generelle Versorgung von Nahrungsmittel aber sicherzustellen kann es folglich zu einer Änderung der Flächennutzung führen indem z. B. Wald in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt wird. Folge einer solchen Landnutzungsänderung ist das eine erhebliche Menge an CO2-Emissionen in die Atmosphäre freigesetzt wird.

Integriertes Energie- und Klimaprogramm (Abkürzung: IEKP)

Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP) ist ein Programm der Bundesregierung. Das Programmbeschreibt wichtige Weichen für eine hochmoderne, sichere und klimaverträgliche Energieversorgung in Deutschland. Zugleich enthält das Programm Maßnahmen für einen ehrgeizigen, intelligenten und effizienten Klimaschutz. Das IEKP enthält u.a. ein Paket für mehr Energieeffizienz und mehr erneuerbaren Energien. Weiterlesen

International Air Transport Association

Die International Air Transport Association (Abkürzung: IATA) dt. Internationale Luftverkehrs-Vereinigung wurde als Dachverband der Fluggesellschaften 1945 gegründet. Ziel der IATA ist, das Lufttransportgewerbe zu repräsentieren. Der Branchenverband fördert das Verständnis für die Belange des Lufttransportgewerbes. Ebenso möchte Sie die Vorteile, die die Luftfahrt der globalen Wirtschaft bringt verdeutlichen.

Intergovernmental Panel on Climate Change (Abkürzung: IPCC)

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (Abkürzung: IPCC),dt. Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen. Der IPCC ist oftmals auch als Weltklimarat bekannt. Dieser wurde im November 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen. Aufgabe des IPCC ist es für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen. Ziel soll es sein damit Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten. Die Sachstandsberichte der IPCC  werden innerhalb der Wissenschaft als glaubwürdigste und fundierteste Darstellung bezüglich des naturwissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Forschungsstandes über das Klima und seine Veränderungen sowie über Möglichkeiten des Umgangs damit betrachtet.

International Sustainability and Carbon Certification (Abkürzung: ISCC)

Die International Sustainability and Carbon Certification (Abkürzung: ISCC), auf dt. Internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierung ist ein internationales Zertifizierungssystem. Das ISCC-System deckt alle Arten von biobasierten Rohstoffen und erneuerbaren Energien für die Bereiche Energie, Lebensmittel, Futtermittel und Chemie ab.

J

Jauche

Jauche enthält in der Regel den Sickersaft des Stallmiststapels und Wasser verschiedener Herkunft.

K

Kartoffelflocken

Zur Herstellung von Kartoffelflocken werden die rohen Kartoffeln gewaschen, dann gedämpft, gequetscht und auf Walzen getrocknet. Kartoffelflocken sind nicht zu verwechseln mit Kartoffelmehl, das aus getrockneten rohen Kartoffeln besteht.

Kartoffelflocken enthalten vor allem Stärke (~60 % der TS), die durch das Dämpfen aufgeschlossen (verkleistert) ist. Sie sind protein- und fettarm, wobei das Protein sehr hochwertig ist.

Die Herstellung von Kartoffelflocken ist ein aufwändiger Prozess. Sie erfolgt in erster Linie zur Verwertung überschüssiger Speisekartoffeln.

Kartoffelpresspülpe

Kartoffelpresspülpe ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Stärkegewinnung aus Kartoffeln anfällt. Sie ist  Protein- und Fettarm, enthält aber noch sehr viel Stärke bzw. Energie. Der TM-Gehalt der abgepressten Pülpe liegt bei ca 18-20%. Die Presspülpe weist eine sehr hohe Verdaulichkeit auf. Die organische Substanz kann vom Schwein zu 80% und von Kühen sogar zu 88-90% verdaut und umgesetzt werden.

Kartoffelschälabfälle

Kartoffelschälabfälle fallen bei mechanischer Schälung von Kartoffeln an. Kartoffelschälabfälle haben sehr unterschiedlichen Qualitäten je nach Schälverfahren.

Kartoffeschlempe

Bei Kartoffelschlempe handelt es sich um ein Nebenprodukte der Brennerei. Außer der in Zucker bzw. Alkohol umgewandelten Stärke gehen beim Brennereiprozess keine Nährstoffe verloren. Schlempen sind deshalb ausgesprochen eiweißreiche Futtermittel. Früher schrieb ein deutsches Gesetz über das Branntweinmonopol vor, dass in landwirtschaftlichen Brennereien anfallende Kartoffelschlempe restlos an das eigene Vieh verfüttert werden muss. Dies wurde allerdings in den letzten Jahren aufgehoben. Seither wird Schlempe auch als Düngemittel auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht.

Kilowattstunde

Eine Kilowattstunde (Abkürzung: kWh) ist eine gebräuchliche Einheit zur Messung von Energie. Grundsätzlich hat Energie die Fähigkeit, physikalische Arbeit zu verrichten wie z.B. eine Lampe zum Glühen zu bringen oder einen Motor zu drehen. Es gilt aber: Arbeit ist gleich Leistung mal Zeit kWh = kW * h Kilowattstunde ist aber nicht die Grundeinheit für Energie. Dies ist das Joule (J). 3.600 kJ= 1 kWh.

Klärschlamm

Klärschlamm ist eine schlammähnliche Masse, Ablagerung oder ein Sediment. Klärschlamm wird durch Prozesse der Wasser- und Abwasserbehandlung produziert.

Kohlenstoffdioxid-Äquivalent (Abkürzung: CO2-Äq.)

Was sind CO₂-Äquivalente?

CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.

Kompostrohstoffe

Kompostrohstoffe – hier in Form von getrennt erfasstem Bioabfall sowie Grünschnitt – gelten als Biomasse gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 4 BiomasseV, wenn die der Kompostierung zugeführten Einsatzstoffe dem Bioabfallbegriff des § 2 Nr. 1 Bioabfallverordnung (BioAbfV vom 21. September 1998) entsprechen. Dies trifft grundsätzlich für Bioabfälle aus der getrennten Sammlung zu. Dies gilt auch für Folge- und Nebenprodukte aus der Kompostierung, wenn ausschließlich Bioabfälle gemäß Anhang I BioAbfV, oder die im Übrigen zugelassenen Materialien gemäß § 2 BiomasseV eingesetzt werden.

Konformitätsfaktor engl. conformity factor (Abkürzung: CF)

Konformitätsfaktor engl. conformity factor (CF), ist der erlaubte Faktor, um den die Emissionen einer Real Driving Emission“-Tests-Fahrt auf der Straße vom Grenzwert 80 mg/km abweichen dürfen. Real Driving Emission“-Tests (Abkürzung: RDE), sind Messungen der Realemissionen im normalen Fahrbetrieb auf der Straße

Küchen- und Speiseabfälle

Unter „Küchen und Speiseabfälle“ werden in der EG-Hygiene-Verordnung (VO (EG) Nr.1774/2002 Anhang I Nr. 15) alle aus Restaurants, Catering-Einrichtungen und Küchen einschließlich Groß- und Haushaltsküchen stammenden Speisereste definiert. Aus Haushaltsküchen stammende Küchen- und Speisereste sind von der Betrachtung ausgeschlossen. Hier wird davon ausgegangen, dass diese Art der Speisereste größtenteils mit der Biotonne einer Verwertung zugeführt oder aber über die Restmülltonne entsorgt werden.

Kurzumtriebsplantage (Abkürzung: KUP)

Kurzumtriebsplantagen (Abkürzung: KUP) sind Anpflanzungen von schnellwachsenden und stockausschlagfähigen Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen mit einer sehr kurzen Umtriebszeit. Zu schnellwachsenden und ausschlagfähigen Gehölzen gehören z.B. Baumarten wie Weide und Pappel.

Die erzeugte Biomasse der KUP kann stofflich verwertet werden, beispielsweise in der Papier-, Zellstoffindustrie. Oftmals wird sie aber als Holzhackschnitzel zur Energiegewinnung genutzt. Deswegen sind Synonyme für KUP häufig auch Energiewald oder Agrarholz.

Kraft-Wärme-Kopplung

Kraft-Wärme-Kopplung (Abkürzung: KWK) ist eine gleichzeitige Umwandlung von Energie in mechanische oder elektrische Energie und nutzbare Wärme innerhalb eines thermodynamischen Prozesses. Vorteile von KWK ist ein geminderter Energieeinsatz sowie weniger daraus resultierende Kohlendioxid-Emissionen.

L

Leinenextraktionsschrot

Eiweißreichen Nebenerzeugnis, das bei der Ölgewinnung durch Extraktion bzw. Pressen aus Leinsamen anfällt. Leinextraktionsschrot ist proteinreich und relativ faserreich. Das Protein ist gut verdaulich und hat eine Diätwirkung. Diese Diätwirkung beruht auf dem Gehalt an Schleimstoffen und ungesättigten Fettsäuren. Es wird daber bevorzugt als Tierfutter eingesetzt.

Leinenkuchen

Bei Leinenkuchen handelt sich  um die nach der Pressung der Ölsaat verbleibenden Feststoffe inklusive dem nicht ausgepressten Ölanteil. Leinkuchen ist protein- und relativ faserreich. Es wird in der Tierernährung eingesetzt.

Liquiefied Natural Gas (Abkürzung: LNG und Bio-LNG)

Aufgrund der momentanen Energiekrise ist das Begriffs-Kürzel LNG in den Medien immer wieder zu hören und zu lesen. LNG bedeutet „Liquified Natural Gas“. Es ist nichts anderes als Erdgas, das man traditionell aus fossilen Quellen gewinnt und verflüssigt. Bio-LNG hingegen ist aufbereitetes flüssiges Biogas bzw. reines Biomethan (CH4), das man aus erneuerbaren Quellen gewonnen hat. Beides besteht aus Methan unterschiedlicher Qualität. Weiterlesen

Liquiefied Petroleum Gas (Abkürzung: LPG)

Liquefied Petroleum Gas (Abkürzung: LPG), dt. Flüssigas oder Autogas ist ein unter Druck verflüssigtes Gemisch aus Propan und Butan. LPG fällt bei der Erdöl- und Erdgas-Förderung sowie in Erdöl-Raffinerien als Nebenprodukt an. In seiner chemischen Zusammensetzung ähnelt es  Benzin und lässt sich als alternativer Kraftstoff nutzen.

M

Massenbilanz

Eine Massenbilanz stellt biobasierte Rohstoffe, die am Anfang in die Produktion eingespeist werden, rechnerisch den Endprodukten gegenüber und ordnet diese den Endprodukten zu. Dieses kalkulatorische Prinzip bietet Vorteile: Treibhausgasemissionen werden reduziert und fossile Rohstoffe eingespart, während Produktqualität und -eigenschaften gleichbleiben.

Maissilage

Die Maissilage ist eine Silage aus der ganzen Maispflanze, die als Grundfutter für Wiederkäuer und als Substrat für die Biogaserzeugung eingesetzt wird. Die Ernte und Konservierung von Energiemais zur Verwendung in Biogasanlagen ist weitgehend identisch mit dem Verfahren für Futtersilage.Maissilage gilt bei Einsatz in der Biogasanlage als nachwachsender Rohstoff.

Megajoule (Abkürzung: MJ)

Megajoule (Abkürzung: MJ) ist ein dezimales Vielfaches der abgeleiteten Einheit für Energie, Arbeit und Wärmemenge im internationalen System der Einheiten (SI), Joule.Die Einheit Megajoule (MJ) wird eher im technisch/wissenschaftlichen Umfeld verwendet, in der Alltagspraxis überlicher ist die Kilowattstunde (kWh).

Megatonne Öleinheiten (Abkürzung: Mtoe)

Megatonne Öleinheiten (Abkürzung: Mtoe) ist eine Einheit für große Energiemengen. Sie ist ein veraltetes Maß für die physikalische Einheit Energie. Mtoe stammt aus der Zeit, als der Energiegehalt von Energieträgern wie u.a. Kohle, Erdöl noch in Kalorien (cal) bzw. Kilokalorien (kcal = 1000 cal) angegeben wurde. Mtoe entspricht der Energiemenge, die beim Verbrennen von einer Million Tonnen Rohöl im Durchschnitt gewonnen wird.

Megawattstunde

Eine Megawattstunde (Abkürzung: MWh) ist eine Maßeinheit für Energieerzeugung und -verbrauch. Eine MWh entspricht 1.000 Kilowattstunden (kWh) und 1.000.000 Wattstunden (Wh).

Auf Rechnungen oder Stromzählern wird meist der Begriff kWh verwendet. Deswegen begegnet uns die Maßeinheit Megawattstunde im Alltag eher selten.

Melasse

Melasse ist ein  Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion. Es ist ein honigartiger dunkelbrauner Zuckersirup. Hauptbestandteile sind verschiedene Zuckerarten, die ca. 50 % der TS ausmachen sowie wasserlösliche Nicht-Zuckerstoffe der Zuckerrübe.

Melasse ist ein Energiefuttermittel. Ihre Verwendung im Futter erfolgt neben dem Nährwert auch aufgrund anderer Eigenschaften: Staubbindung, Pelletierhilfsmittel, ev. Schmackhaftigkeit. Der hohe Wassergehalt und die klebrige Beschaffenheit begrenzen den Mengenanteil.

Melasseschnitzel

Nach der Entzuckerung der Rüben bleibt das „Rübenmark“ in Form von (Trocken-)Schnitzeln übrig. Wenn diese unter Zugabe von Melasse getrocknet werden, entstehen Melasseschnitzel. Sie sind entweder lose oder zu Pellets gepresst erhältlich.

Melasseschnitzel werden in der Tierernährung eingesetzt, da sie besonders schmackhaft sind und die Fresslust anregen. Demnach erhöhenMelasseschnitzel die Futteraufnahme.

Mesophiler Betrieb

Ein Mesophiler Betrieb ist ein biochemischer Abbauprozess (Biosynthese). Der Abbauprozess erfolgt dabei bei einer Temperatur von ca. 30-40°.

Methanol (Abkürzung: MeOH)

Methanol (Abkürzung: MeOH) ist weltweit eine mit der meisthergestellten organischen Chemikalien. Methanol dient in der chemischen Industrie als Rohstoff für die Produktion von Grundchemikalien wie Formaldehyd und Essigsäure. Neben stofflicher Verwendung können Methanol und seine Folgeprodukte auch als Energieträger eingesetzt werden. Hier gibt es die Technologie „Methanol to Gaso“, wo aus Methanol Kraftstoff wird . Auch in Brennstoffzellen dient Methanol als Wasserstofflieferant und es wird bei der Synthese von Biodiesel benötigt.

Methanschlupf

Methanschlupf ist das Entweichen von Methan in die Atmosphäre, z. B. bei Biogasanlagen und Gasmotoren. Problem: Methan hat in der Atmosphäre eine sehr starke Treibhausgaswirkung, deswegen müssen Methanemissionen im Sinne des Klimaschutzes so weit wie möglich minimiert werden.

Methyl-tert-butylether (Abkürzung: MTBE)

Methyl-tert-butylether (Abkürzung: MTBE), nach IUPAC eigentlich korrekt 2-Methoxy2-methylpropan, ist ein aliphatischer Ether. MTBE ist zum einen wegen seiner Verwendung als Zusatzstoff in Ottokraftstoffen sowie zum anderen als Lösungsmittel in der organischen Chemie großtechnisch bedeutend.

Mist

Mist sind tierische Exkremente, üblicherweise gemischt mit Stroh oder anderem Einstreumaterialien.

Molke

Molke fällt im Rahmen der Milchverarbeitung zum Großteil als Abfallstoff an – Süßmolke bei der Käseherstellung, Sauermolke bei der Herstellung von Sahne, Quark und Butter.

N

Nachhaltigkeitsnachweis

Ein Nachhaltigkeitsnachweis ist eine Erklärung eines Wirtschaftsteilnehmers auf der Grundlage eines von einer Zertifizierungsstelle im Rahmen eines freiwilligen Systems ausgestellten Zertifikats. In dieser Erklärung wird bescheinigt, dass eine bestimmte Menge von Rohstoffen oder Brennstoffen die Nachhaltigkeitskriterien und die Kriterien für Treibhausgaseinsparungen gemäß Artikel 25 Absatz 2 und Artikel 29 der Richtlinie (EU) 2018/2001 erfüllt.

Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe (Abkürzung NawaRo, Nawaro oder NR) sind organischen Rohstoffe z.B.: Gras, Mais, Ganzpflanzensilage, die aus Land- und Forstwirtschaftlicher Produktion stammen. Grundlegend ist, dass NawaRos vom Menschen zielgerichtet für weiterführende Anwendungszwecke außerhalb des Nahrungs- und Futterbereiches verwendet werden. Dazu gehört u.a. die Verwendung in der Biogaserzeugung.

Nassschnitzel

Nassschnitzel sind ein Nebenprodukt aus der Zuckerrübenverarbeitung, das vor allem als Futtermittel genutzt wird. Dabei wird unterschieden in Trocken- und Nassschnitzel auf der Basis des Wassergehalts.

Nationale Plattform Elektromobilität (Abkürzung: NPE)

Die Nationale Plattform Elektromobilität (Abkürzung: NPE) war ein Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung zur Elektromobilität. Ziel der Plattform war es, Deutschland bis 2020 zum Leitmarkt und zum Leitanbieter für Elektromobilität zu machen. Die Arbeit der Nationalen Plattform Elektromobilität wurde 2018 beendet und die Themen in die Struktur der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) überführt. Weiterlesen.

Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (Abkürzung: NPM)

Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (Abkürzung: NPM) war in der vergangenen Legislaturperiode des Deutschen Bundestages eine Plattform für Diskussionen im Mobilitätsbereich. Für die Diskussionen wurden relevante Stakeholder, sowie Fachexpertise sowie Politik eingebunden. Aufbauend auf den Diskussionsergebnissen in der NPM werden Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausgesprochen. Weiterlesen.

Nawaro-Bonus

Bonus, gemäß § 8 Abs. 2 EEG durch welchen die Mindestvergütungen zusätzlich erhöht werden können, wenn:

  1. der Strom ausschließlich aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen, die inlandwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betrieben oder im Rahmen der Landschaftspflege anfallen und die keiner weiteren als der zur Ernte, Konservierung oder Nutzung in der Biomasseanlage erfolgten Aufbereitung oder Veränderung unterzogen wurden,
  2. Gülle im Sinne der EG-Hygiene-Verordnung bzw. Schlempe aus landwirtschaftlichen Brennereien,
  3. Gemische aus diesen Stoffen gewonnen wird.

Nebenprodukt

Nebenprodukt ist ein Stoff oder Gegenstand, der bei einem Produktionsprozess anfällt, dessen Hauptziel nicht die Herstellung dieses Stoffes oder Gegenstandes ist.  Ein Nebenprodukt gilt nicht als Abfall, sondern eine weitere direkte Verwendung des Stoffes oder Gegenstandes ist sicher; Nebenprodukte fallen u.a. im Lebensmittelsektor (z. B. Zuckerproduktion, Ölsaatenpressung, Stärkeproduktion usw.) an und können direkt in der Tierfütterung verwndet werden, d. h. das Material wird von den Landwirten direkt zur Tierfütterung verwendet oder von der Futtermittelindustrie genutzt.

Netzanschluss

Der Netzanschluss ist die technische Anbindung von Erzeugungseinheiten oder Verbraucheranlagen an das Netz der öffentlichen Elektrizitätsversorgung.

Non Road Mobile Machinery (Abkürzung: NRMM)

Non Road Mobile Machinery (Abkürzung: NRMM) sind u.a. Baumaschinen, Traktoren oder Rasenmäher. Die NRMM emittieren jährlich fast die gleiche Menge an Abgaspartikeln wie Straßenfahrzeuge. Demnach gibt es bereits Konzepte zur Minderung der Umweltbelastungen aus NRMM. Weiterlesen.

Not-To-Exceed- Standard (Abkürzung: NTE)

Der Not-To-Exceed- Standard (Abkürzung: NTE) ist ein Standard, welcher von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) veröffentlicht wurde. Der EPA stellt sicher, dass die Emissionen von Motoren schwerer Nutzfahrzeuge gemessen werden.  NTE legt einen Bereich (die „NTE-Zone“) unter der Drehmomentkurve eines Motors fest, in dem die Emissionen einen festgelegten Wert für keinen der regulierten Schadstoffe überschreiten dürfen.

O

Oelrettichsilage

Der Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) gehört zur Familie der Kohlgewächse (Brassicaceae) und kommt ursprünglich aus wärmeren Gefilden. Der Ölrettich wurde ursprünglich zur Ölgewinnung gezüchtet. Ölrettich, als Energiequelle in Biogasanlagen, werden durch Silierung haltbar gemacht. Dann wird von Ölrettichsilage gesprochen.

Öffentlicher Personennahverkehr (Abkürzung: ÖPNV)

Als Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) wird der Personenverkehr bezeichnet. Der ÖPNV ist Teil des öffentlichen Verkehrs (ÖV) im Rahmen der Grundversorgung bzw. öffentlichen Daseinsvorsorge auf Straße, Schiene, Wasser und mittels Luftseilbahn. Der ÖPNV umfasst neben dem Nahverkehr, auch den Regionalverkehr. Die Abgrenzung des ÖPNV erfolgt zum Individualverkehr (nicht-öffentlich), zum Güterverkehr (nicht Personen-Transport) sowie zum Fernverkehr.

Ottokraftstoffe

Nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 Energiesteuergesetz (EnergieStG) handelt es sich bei Ottokraftsstoffen um Benzin der Unterpositionen (UPos) 2710 1241 bis 2710 1249 der Kombinierten Nomenklatur (KN), aber:

  • kein Flugbenzin (UPos 2710 1231 der KN); § 2 Abs. 1 Nr. 2 EnergieStG, bis zum Verpflichtungsjahr 2025
  • kein Flugturbinenkraftstoff (UPos 2710 1921 der KN); § 2 Abs. 1 Nr. 3 EnergieStG.

Oxymethylenether (Abkürzung: OME)

Oxymethylenether (Abkürzung: OME) sind eine neue Klasse sauerstoffhaltiger Verbindungen. Diese können in Diesel-und Otto-Kraftstoffen eingesetzt werden, um die derzeit noch verwendeten, fossilen Kohlenwasserstoffe in diesen Kraftstoffen abzulösen.

P

Palmkernextraktionsschrot

Palmkernextraktionsschrot ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Ölgewinnung durch Extraktion aus den weitestgehend von der Steinschale befreiten Samen der Ölpalme anfällt.

Palmkernextraktionsschrot ist kein hochwertiges Futtermittel, da der Rohproteingehalt mit 20 % niedig ist und die Aminosäurezusammensetzung nur mittelmässig ist. Außerdem hat es eine geringe Verdaulichkeit beim Nichtwiederkäuer aufgrund Reichlich vorhandene Gerüstkohlenhydrate (Hemicellulosen). Es wird in Biogasanlagen eingesetzt.

Petajoule (Abkürzung: PJ)

Petajoule (Abkürzung: PJ) ist die international verbindliche physikalische Maßeinheit für die Energie.
Die Einheit Petajoule (PJ) wird bei großen Energiemengen verwendet. Petajoule wird bei der Angabe des Primärenergieverbrauchs (PEV) von Ländern oder Regionen genutzt, z.B. der Energiemix in Deutschland wird in Petajoule angegeben. Ein PJ entspricht eine Billiarde Joule.

Pflanzenöl-Methylester (Abkürzung: PME)

Pflanzenöl-Methylester (Abkürzung: PME) ist Biodiesel, der aus Palmöl hergestellt wird. Pflanzenöl-Methylester wird durch die Umesterung von Pflanzenöl mit Hilfe des Alkohols Methanol erzeugt. Die technischen Eigenschaften von PME unterscheiden sich stark von denen des Ausgangsproduktes und entsprechen in etwa den Eigenschaften von handelsüblichem Dieselkraftstoff.

Pferdemist

Pferdemist sind tierische Exkremente von Pferden, die üblicherweise gemischt mit Stroh oder anderem Einstreumaterialien sind.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (Abkürzung: PAK)

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (Abkürzung: PAK ) sind krebserregende Substanzen, die durch unvollständige Verbrennungsprozesse von organischen Materialien wie z.B. Holz, Kohle, Benzin, Öl, Tabak oder Abfälle entstehen. Sie kommen auch in Lebensmitteln vor durch das Grillen, Braten, Räuchern, Trocknen. Weiterlesen.

Portable Emission Measurement System (Abkürzung: PEMS)

Das Portable Emission Measurement System (Abkürzung: PEMS), dt. Tragbares Emissionsmesssystem ist ein kompaktes und mobiles Abgasmesssystem für Realstraßenfahrten (RDE) mit dem Fokus auf die gesetzliche Fahrzeugtypprüfung in Europa. Die Probenentnahme kann am Auspuff oder über das EFM Exhaust Flow Meter (Abkürzung EFM) dt. Auspuff-Durchflussmesser erfolgen.

Power Biomass to Liquid (Abkürzung: PBtL)

Power Biomass to Liquid (Abkürzung: PBtL) ist ein Verfahren, bei dem  Biomasse und erneuerbarer Strom über die Fischer-Tropsch-Route umgewandelt werden. Das Verfahren nutzt erneuerbare Energien und Biomasse, um flüssige synthetische Kraftstoffe zu erzeugen, die das Potenzial haben, die Klimaauswirkungen der derzeitigen Verkehrsinfrastruktur, einschließlich des Langstreckenflugverkehrs, zu mindern.

Power Fuels

Power Fuels sind gasförmige oder flüssige Kraftstoffe (Wasserstoff, Methan, synthetische Otto- und Dieselkraftstoffe inklusive Kerosin), die auf der Basis von Strom hergestellt werden. Power Fuels sind auch als Rohstoff in der Industrie einsetzbar. Stammt der Strom, der für die Elektrolyse benötigt wird, aus erneuerbaren Quellen entstehen klimaneutrale Kraftstoffe – auch genannt „Green Power Fuels„.

Power-to-Gas (Abkürzung: PTG)

Power-to-Gas, dt. „Strom zu Gas“ ist ein energiewirtschaftliche Technologie bei der mittels Wasserelektrolyse und unter Einsatz elektrischen Stroms ein Brenngas hergestellt wird. Auf diese Weise kann Strom bei Bedarf durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt und in das Erdgasnetz eingespeist werden. Als  Brenngas wird oft Wasserstoff, ggf. Ammoniak oder Methan hergestellt. Weiterlesen

Power-to-Liquid (Abkürzung: PTL)

Power to Liquid (Abkürzung: PtL) bedeutet auf deutsch etwa: „Elektrische Energie zu Flüssigkeit“. Generell versteht man unter PTL die Herstellung von Flüssigkraftstoff mithilfe elektrischen Stroms. Dieses Verfahren wird derzeit noch nicht großtechnisch eingesetzt.Generell ermöglicht es aber potenziell die Kraftstoffversorgung aus regenerativ erzeugtem Strom für die Sektoren, die auf Flüssigkraftstoff nicht verzichten können wie z. B. die Luftfahrt.

Power-to-X (Abkürzung: PTX)

Power to X (Abkürzung: PtX) bezeichnet verschiedene Technologien, durch die grüner Strom aus z. B. Wind- oder Solarenergie sowie Wasserkraft in andere Energieformen umgewandelt wird. Dies dient zur Speicherung bzw. anderweitigen Nutzung von erneuerbaren Stromüberschüssen in Zeiten eines (zukünftigen) Überangebotes variabler Energien u.a. Solar- und, Windenergie. Hergestellt werden durch die PtX-Technologie CO2-arme synthetischer Energieträger wie Power Fuels sowie chemische Grundstoffe. Weiterlesen

Primärenergie

Primärenergie ist die Energie, die in der Natur direkt vorkommt. Konkret kommt Primärenergie in Trägermedien wie Stein, Braunkohle, Erdöl oder Erdgas sowie erneuerbaren Energiequellen vor.

Produktgruppe

Eine Produktgruppe sind Rohstoffe, Biokraftstoffe, flüssige Biobrennstoffe, nichtgasförmige Biomasse-Brennstoffe mit ähnlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften und ähnlichen Heizwerten oder gasförmige Biomasse-Brennstoffe sowie LNG mit ähnlichen chemischen Eigenschaften. Für die Gruppen gelten alle dieselben Bestimmungen, die in den Artikeln 7, 26 und 27 der Richtlinie (EU) 2018/2001 für die Bestimmung des Beitrags von Biokraftstoffen, flüssigen Biobrennstoffen und Biomasse-Brennstoffen zur Erreichung der Ziele für erneuerbare Energien festgelegt sind.

Q

Quotenverpflichteter

Ein Quotenverpflichteter ist ein gewerbsmäßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Inverkehrbringer nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 4 Energiesteuergesetz (EnergieStG) von zu versteuernden Otto- oder Dieselkraftstoffen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG).

Quotenverpflichtung

Die Quotenverpflichtung wird ausgelöst durch das Inverkehrbringen folgender Kraftstoffe gemäß § 37a Abs. 1 Satz 1 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG):

  1. Ottokraftstoff nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 Energiesteuergesetz (EnergieStG).
  2. Dieselkraftstoff nach § 2 Abs. 1 Nr. 4 EnergieStG

Die Quotenverpflichtung resultiert aus der Inverkehrbringung einer Mindestmenge von mindestens 5.000 Litern fossilem Diesel- oder fossilem Ottokraftstoff (bezogen auf das gesamte Verpflichtungsjahr). Bei Invehrkehrbringung einer geringeren Menge, entsteht keine Verpflichtung.

R

Rapskuchen

Rapskuchen ist der bei der Kaltpressung von Rapsöl als Nebenprodukt anfallende feste Pressrückstand. Die Inhaltsstoffe von Rapskuchen, vor allem der Fettgehalt, schwanken deutlich je nach Pressverfahren.

Rapskuchen, 8 % Fett hat eine Biogasausbeute von 532,6 Nm³/t FM und Rapskuchen, kaltgepresst 15 % Fett hat eine Biogasausbeute von ca. 579,2 Nm³/ t FM.

Rapsextraktionsschrot

Rapsextraktionsschrot ist ein Nebenprodukt der Ölgewinnung. Hier wird den Rapssamen mit Hilfe von Lösungsmitteln das Öl entzogen. Die heutigen Rapsprodukte können bedenkenlos in der Fütterung verwendet werden.

Rapsextraktionsschrot hat eine Biogasausbeite von ca. 496,1 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von ca. 59,8 %.

Raps-Methylester (Abkürzung: RME)

Rapsmethylester (Abkürzung: RME) ist umgangssprachlich bekannt als Rapsdiesel. RME ist ein Gemisch von Methylestern, das aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit jeweils 16 bis 18 Kohlenstoffatomen besteht.  In Europa stammt der größte Anteil des Biodiesels aus RME. RME findet auch als Lösungsmittel in der industriellen Produktion Verwendung.

Regenerative Energie

Zu den regenerativen Energien zählen Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft, Geothermie sowie Biomasse. Charakteristisch ist für regenerative Energiequellen, dass diese sich nicht, nicht erschöpfen. Zum Beispiel ist die Sonnenenergie im Unterschied zu fossilen Brennstoffen nicht endlich bzw. unendlich Verfügbar. Regenerative Energien wirken zudem dem Klimawandel entgegen.

Reinglycerin

Glycerin entsteht als Nebenprodukt bei der Umesterung von Fetten im Zuge der Produktion von Biodiesel. Danach enthält Reinglycerin mindestens 99 % Glycerin. Da es flüssig ist, wird es auch als Staubbindemittel eingesetzt. Glycerin darf  nur  für Futterzwecke verwendet werden, wenn es ausschließlich aus pflanzlichen Fetten und Ölen gewonnen wird.

In Biogasanlagen führt die Zufuhr von Rohglycerin zur deutlichen Steigerung der Gasproduktion. Eine kurze Adaptionsphase reicht aus, so dass von den Mikroorganismen im Fermenter schnell zu Methangas und Kohlendioxid umgesetzt wird.

Real Driving Emissions (Abkürzung: RDE)

Real Driving Emissions (Abkürzung: RDE), beschreibt das reale Abgas-Emissionsverhalten von Autos, Lastwagen und Bussen im alltäglichen Gebrauch. Zusammenfassend  sind es die Emissionen im praktischen Fahrbetrieb.

Renewable Energy Directive (Abkürzung: RED)

Renewable Energy Directive (Abkürzung: RED) sind die europäischen „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“. Die RED ist in jedem EU-Mitgliedstaat in nationales Recht umzusetzen. Die neue Erneuerbare-Energien-Richtlinie – Renewable Energies Directive II (Abkürzung: RED II) wurde am 21. Dezember 2018 verkündet und ist am 24. Dezember 2018 in Kraft getreten und ist bis 30. Juni 2021 in nationales Recht umzusetzen. Die Vorgänger-Richtlinie – RED I – tritt mit 1. Juli 2021 außer Kraft (mit Ausnahme einiger Bestimmungen). Weiterlesen

Renewable Fuel Standard (Abkürzung: RFS)

Renewable Fuel Standard (Abkürzung: RFS) ist ein amerikanisches Bundesprogramm, das vorschreibt, dass in den Vereinigten Staaten verkaufter Transportkraftstoff eine Mindestmenge an erneuerbaren Kraftstoffen enthalten muss.

Roggengrießkleie

Roggengrießkleie ist ein Nebenerzeugnis der Herstellung von Mehl aus gereinigtem Roggen, das überwiegend aus Teilen der Schale, im Übrigen aus Kornbestandteilen besteht, die vom Mehlkörper nicht so weitgehend befreit sind wie bei der Roggenkleie.

Roggengrießkleie hat eine Biogasausbeute von ca. 489,6 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von ca. 53,7 %.

Roggennachmehl

Roggennachmehl ist ein Nebenerzeugnis bei der Herstellung von Mehl aus gereinigtem Roggen. Es besteht im Wesentlichen aus Teilen des Mehlkörpers, feinen Schalenteilen und wenigen sonstigen ornbestandteilen. Es hat eine Biogasausbeite von ca. 576,0 Nm3/ t FM und einen Methangehalt von ca. 59,8 %.

Roggensilage

Die Roggensilage besteht aus der ganzen Roggenpflanze, die siliert wird. Roggensilage wird als Grundfutter für Wiederkäuer und als Substrat für die Biogaserzeugung. Roggensilage ist ein nachwachsender Rohstoff.

Roggentrockenschlempe

Bei der Bioethanolherstellung aus Roggen fällt der Reststoff „Schlempe“ an. Roggentrockenschlempe enthält alle Stoffe, die der Maische zugeführt wurden (Eiweiße, Fette und Mineralstoffe).  Nicht mehr enthalten sind hingegen die Kohlenhydrate, die in Alkohol umgewandelt wurden.

Rohstoffe

Rohstoffe sind Stoffe, die noch nicht zu Brennstoffen verarbeitet wurden. Diese schließen Zwischenprodukte ein.

Rübenkleinteile

Rübenkleinteile sind gereinigte, abgepresste Bruchstücke von Zuckerrüben mit Anteilen von Rübenblättern. Sie sind energiereich, schmackhaft und hochverdaulich für Wiederkäuer und werden demnach hauptsächlich als Futtermittel eingesetzt.

Rückstände aus Landwirtschaft, Aquakulturen, Fischerei und Forstwirtschaft

Rückstände, die direkt in der Landwirtschaft, der Aquakultur, der Fischerei und der Forstwirtschaft anfallen und keine Rückstände aus verwandten Industriezweigen oder der Verarbeitung umfassen. Z.B. ist Stroh ein solcher Rückstand.

S

Sauermolke

Die Sauermolke entsteht als Nebenprodukt, wenn man Milch mit Milchsäurebakterien (anstatt Lab) behandelt. Nachdem das Eiweiß als Käse oder Quark abgetrennt ist, verbleibt die Molke.

Sauermolke eingedickt hat eine Biogasausbeute von ca. 79,1 Nm³/t FM und einen Methangehalt von 53,5 %. Sauermolke frisch hingegen hat eine Biogasausbeute von 36,9 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von 53,5 %.

Schwefeldioxid (Abkürzung: SO2)

Schwefeldioxid ist ein farbloses, schleimhautreizendes, stechend riechendes und sauer schmeckendes, giftiges Gas. SO2 entsteht u.a. bei der Verbrennung von schwefelhaltigen fossilen Brennstoffen wie z.B. Kohle. Der Gehalt an Schwefel liegt dabei an bis zu 4 Prozent. Biomasse enthält je nach Herkunft teils auch erhebliche Mengen Schwefel. Grund ist, dass Schwefel ein Mengenelement in allen bekannten Lebewesen ist. Demnach entsteht bei Verbrennung von Biomasse ebenfalls Schwefeldioxid.

Schwefeltrioxid (Abkürzung: SO3)

Schwefeltrioxid (Abkürzung: SO3) ist das Anhydrid der Schwefelsäure. SO3 wird sehr giftig beim Einatmen eingestuft. Es ist karzinogen. Das Einatmen hat kaum Reizerscheinungen zur Folge, jedoch wandelt sich das Gas langsam in der Lunge in Schwefelsäure um und kann mit Verzögerung ein lebensgefährliches Lungenödem auslösen.

Sekundärenergie

Sekundärenergie sind Energieträger, die nach einer Umwandlung der Primärenergie zur Verfügung stehen. Das sind z.B. Strom, Fernwarme, Heizöl Bio-CNG, Bio-LNG, Benzin, Koks oder Briketts.

Separation

In der Güllewirtschaft können durch Separation Feststoffe möglichst weitgehend von der Flüssigkeit getrennt werden.

Siedlungsabfälle

Siedlungsabfälle sind gemischte Abfälle und getrennt gesammelte Abfälle aus Haushalten, einschließlich Papier und Pappe, Glas, Metalle, Kunststoffe, Bioabfall, Holz, Textilien, Verpackungen, Elektro- und Elektronikaltgeräte, Altbatterien und -akkumulatoren sowie Sperrmüll,einschließlich Matratzen und Möbel;

Nicht zu den Siedlungsabfällen zählen Abfälle aus der Produktion, der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei, aus Klärgruben sowie aus dem Abwassernetz und der Abwasserbehandlung, einschließlich Klärschlamm, Altfahrzeugen oder Bau- und Abbruchabfällen.

Silieren

Silieren bedeutet, dass Nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Mais, GPS, Gras, etc. vom Feld geerntet werden (z.B. durch Mähen oder häckseln) und anschließend abtransportiert sowie auf der dafür vorgesehenen Fläche in der Nähe der Biogasanalage aufgeschüttet, verdichtet und gewalzt wird. Anschließend wird eine oder mehrere Folien darüber ausgebreitet und mit Silosäckchen/-Bändern oder ähnlichen beschwert. Hier lagert das Substrat bis es in den Fermenter der Biogasanalge verfüttert wird.

Dieses Verfahren wird angewandt, damit das Substrat lange haltbar und energiereich bleibt. Grundsätzlich erfolgt beim Silieren nämlich eine Unterdrückung pflanzeneigene Enzyme sowie aerobe und fakultativ anaerobe Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Schimmelpilze).

Sojabohnen

Sojabohne auch Samen der Sojabohne wird vor allem für die menschliche Ernährung und zur Ölgewinnung angebaut.

Sojabohnenschalen

Sojabohnenschalen fallen bei der Herstellung von Sojaschrot an, bei der entweder vor der Zerkleinerung der Sojabohnen oder nach der Trocknung über Windsichtung bzw. Siebe die Schalen abgetrennt werden.

Sojabohnenschalen haben eine Biogasausbeute von ca. 516,7 Nm³/ t FM und einen Methangehalt von ca. 52,7 %.

Sojaextraktionsschrot

Sojaextraktionsschrot  ist der Rückstand der Ölgewinnung durch Extraktion aus Sojabohnen, die vor der Verarbeitung entschält wurden. Indem die Schalen entfernt sind, weisen die Gehaltswerte eine recht gute Konstanz auf. Sojaextraktionsschrot hat ein gutes Aminosäuremuster, mit vor allem einem hohen Lysinanteil, aber geringem Anteil an S-haltigen Aminosäuren. Man spricht auch von Sojaexkraktionschrot HP (= high protein – Hochprotein). Es wird viel als Futtermittel eingesetzt.

Sojaextraktionsschrot

Sojamethylester (Abkürzung: SME), auch Sojaölmethylester genannt, ist ein Gemisch von Methylestern gesättigter und ungesättigter Fettsäuren mit jeweils 16 bis 22 Kohlenstoffatomen. SME stellt weltweit und besonders in Nordamerika den größten Anteil des Biodiesels. In Europa liegt SME aus Importsoja auf Rang zwei nach dem Rapsmethylester.

Sonnenblumenkuchen

Sonnenblumenkuchen fallen als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung durch Pressen aus (teil-)entschälten Sonnenblumenkernen an. Bei der Gewinnung von Sonnenblumenöl werden die Kerne entweder in der vorliegenden Form verarbeitet oder sie werden vorgängig entschält.

Speisereste

Der Gesetzgeber unterscheidet verschiedene Arten sogenannter biogener Abfälle. Dazu gehören Speisereste, Magen- und Panseninhalt von Schwein und Rind, Fettabscheiderrückstände aus Großküchen und Bioabfälle. Sie alle sind in Biogasanlagen verwertbar. Da solche Abfälle meist unregelmäßig anfallen, werden sie vorzugsweise als Co-Substrat eingesetzt. Dafür gelten strenge Hygienisierungsvorschriften. Häufig schwanken die Vergärungseigenschaften von Bioabfällen stark, so dass die Nutzung relativ anspruchsvoll ist.

Spotmarkt

Spotmarkt ist in der Finanzwirtschaft ein ökonomischer Markt. Dieser ist an dem Angebot und Nachfrage von Spot- oder Kassageschäften gebunden. Spotmarkt ist durch Zug-um-Zug-Geschäfte über vereinheitlichte Handelsobjekte gekennzeichnet, die unverzüglich geliefert werden müssen. Von den Kontrahenten sind die Geschäfte beidseitig spätestens zwei Börsentage nach Geschäftsabschluss zu erfüllen, also die Lieferung des Handelsobjekts und Zug um Zug die Zahlung des vereinbarten Preises als Gegenleistung.

Stallmist

Stallmist (= Festmist, Rottemist) entsteht durch die Vermischung von Kot und Harn mit Einstreu. Der von der Einstreu nicht aufgenommene Harn fließt als Jauche ab. Zur Stallmistbereitung genügen schon 4 kg Einstreu je Milchkuh und Tag, wenn der größere Teil des Harns unmittelbar abgeleitet wird. In Ställen mit Tiefstreu wird der gesamte Harn von der Einstreu, z. B. bei Milchvieh 8 – 10 kg je Kuh und Tag, gebunden.

Stickstoffoxide (Abkürzung: NOX)

Stickstoffoxide (Abkürzung: NOX) gilt als Sammelbezeichnung für die gasförmigen Oxide des Stickstoffes. Demnach für verschiedene gasförmige Verbindungen, die aus den Atomen Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) aufgebaut sind. Für die Luftqualität relevante Stickstoffoxide sind Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2), welche als unerwünschte Produkte bei Verbrennungsprozessen entstehen.

Substrat

Ein Substrat ist ein für die Vergärung vorgesehenes Rohmaterial. Als Synonym wird der Begriff Einsatzstoff häufig verwendet.

Süßmolke

Süßmolke entsteht, wenn man Milch mit Lab (anstatt Milchsäurebakterien) behandelt.

Synthetic Natural Gas (Abkürzung: SNG)

Synthetic Natural Gas (Abkürzung: SNG), dt. Substitute Natural Gas bezeichnet durch das Power-to-Gas-Verfahren synthetisch hergestelltes Methan. Es ist ein Erdgassubstitut, was auf Basis von Kohle, Braunkohle, oder Propan hergestellt wird. Heute wird SNG mittlerweile auch Wasserstoff und Synthesegas hergestellt. Um SNG ins Gasnetz einspeisen zu können, muss es in seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften möglichst den Vorgaben entsprechen. Nicht zu den SNGs gehört Biogas aus NaWaRos oder Rest- und Abfallstoffen aus der Biogasanlagen. Grund ist, das Biogas auf Basis eines natürlichen Prozesses entsteht.

T

Tank-to-Wheel (Abkürzung: TTW)

Tank to-Wheel (Abkürzung: TTW) kommt aus dem engl. und betrachtet die Wirkkette von aufgenommener Energie (Kraftstoff, elektrische Energie) bis zur Umwandlung in kinetische Energie bei Kraftfahrzeugen.

Die Tank to-Wheel Emissionen betrachten demnach alle Treibhausgasemissionen, die bei der Verbrennung des Kraftstoffs entstehen, der zum Antrieb des Fahrzeugs verwendet wird. Demnach werden in den Herstellerunterlagen zum Kraftfahrzeug für Vergleichszwecke beispielsweise ausgewiesen:

-Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch ab Tanksäule bzw. Ladesäule

-Schadstoffausstoß

-Standgeräusch /Fahrgeräusch

Technology Readiness Level (Abkürzung: TRL)

Technology Readiness Level (Abkürzung: TRL), auf dt. Technologie-Reifegrade. TRL sind Teil einer Methode zur Beschreibung der technischen Reife einer Technologie während ihrer Entwicklung.

Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ)

Das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) ist eine Einrichtung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Aufgabe Des TFZ ist es, vor allem für den ländlichen Raum, die Bereitstellung und Nutzung von Energieträgern und Rohstoffen aus Erntegütern und Reststoffen aus der Land- und Forstwirtschaft voranzubringen. Weiterlesen.

Trans-European Networks (Abkürzung: TEN)

Trans-European Networks (Abkürzung: TEN) sind auf dt. Transeuropäische Netze. Diese Netze sind Beitrag der Europäischen Union zur Umsetzung und Entwicklung des Binnenmarktes und zur Verbesserung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhaltes in der EU. Wichtige Aspekte sind dabei die Vereinheitlichung der Verkehrssysteme sowie die Verbesserung der Energie-Infrastruktur.

Treibhausgase (Abkürzung: THG)

Treibhausgase, engl. greenhouse gas (GHG), definieren Spurengase, die zum Treibhauseffekt eines Planeten beitragen. Nach dem Kyoto-Protokoll sind folgende Gase Treibhausgase:

-Kohlendioxid (CO2),

-Methan (CH4), und

-Lachgas (N2O) sowie die

-fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6).

Seit 2015 wird Stickstofftrifluorid (NF3) zusätzlich einbezogen.

Treibhausgas-Bilanz

Die Treibhausgas-Bilanz (Abkürzung: THG-Bilanz) erfasst klimawirksamen Emissionen für jeden Prozessschritt entlang der Prozesskette der Biogaserzeugung und -nutzung und aufsummiert diese auf.  Am Ende der Prozesskette steht ein Nutzen durch z.B. eingespeistes Biogas oder Biomethan, Strom oder Wärme. Durch diesen Nutzen können andere klimaschädliche Prozesse ersetzt werden  wie u.a. Erdgas, Fossile Brenn- und Kraftsstoffe. Die Emissions-Verrechnung dieser Prozesse erfolgt über Gutschriften. Liegen diese Gutschriften höher als die Belastungen aus der Biogaserzeugung und -nutzung, wird netto eine Treibhausgaseinsparung erreicht.

Treibhausgas-Quote

Die Treibhausgas-Quote (Abkürzung: THG-Quote) gibt den Mineralölunternehmen die CO2-Einsparziele für ihre Kraftstoffe vor.

Trockenschlempe

Trockenschlempe (engl. Dried Distillers Grains with Solubles, Abkürzung: DDGS) fällt in einer Anlage zur Herstellung von Bioethanol an. Nach Trocknung des Abprodukts Schlempe auf Basis von stärkehaltigen Getreiden fällt Trockenschlempe an. Die Trockenschlempe kann pelletiert werden und anschließend als lagerfähiges Futtermittel insbesondere für Milchkühe genutzt werden. Das so hergestellte Futtermittel wird als DDGS bezeichnet.

U

Überwachungsaudit

Ein Überwachungsaudit ist jedes Folgeaudit für Zertifikate, die von einer Zertifizierungsstelle im Rahmen eines freiwilligen Systems durchgeführt werde. Das Überwachungsaudit kann nach der Zertifizierung und vor einem Neuzertifizierungsaudit ausgestellt werden. Es kann vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich durchgeführt werden.

Unionsdatenbank

Die Unionsdatenbank ist die Datenbank gemäß Artikel 28 Absatz 2 der Richtlinie (EU) 2018/2001.

Upstream-Emissionen

Upstream-Emissionen sind Emissionen, die entstehen,

  • bevor der Rohstoff in die Raffinerie oder die Verarbeitungsanlage gelangt,
  • bei der Erkundung und Erschließung von Lagerstätten,
  • bei der Herstellung und Gewinnung des Erdöls,
  • bei der Aufbereitung des Erdöls oder
  • beim Transport des Rohstoffs zur Raffinerie.

Näheres zu Potentiale zur Treibhausgaseinsparung im Upstream-Bereich. Weiterlesen.

Upstream-Emissionsminderungs-Verordnung (Abkürzung: UERV)

Die Upstream-Emissionsminderungs-Verordnung (Abkürzung: UERV) ist die Verordnung zur Anrechnung von Upstream-Emissionsminderungen auf die Treibhausgasquote. Generell dient diese Verordnung der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2015/652 des Rates vom 20. April 2015 zur Festlegung von Berechnungsverfahren und Berichterstattungspflichten gemäß der Richtlinie 98/70/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über die Qualität von Otto- und Dieselkraftstoffen. Weiterlesen

Ursprungsort

Punkt in der Lieferkette, an dem ein Abfall oder ein Rückstand entsteht. In der Wasserrahmenrichtlinie wird dies als „ursprünglicher Abfallerzeuger“ bezeichnet.

Used Cooking Oil (Abkürzung: UCO)

dt. gebrauchtes Speiseöl. Öle und Fette pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die zum Kochen oder Braten von Lebensmitteln verwendet wurden. UCO fällt normalerweise in Restaurants, Kantinen oder ähnlichen Betrieben an, in denen Lebensmittel gekocht oder verarbeitet werden. UCO gilt als ein nachhaltiger Rohstoff, der aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie hergestellt wird.

Used-Cooking-Oil-Methylester (Abkürzung: UCOME)

Used-Cooking-Oil-Methyl-Ester (Abkürzung: UCOME) ist im deutschen Biodiesel aus gebrauchtem Speiseöl. UCOME erfüllt die Qualitätskriterien der DIN EN 14214.

V

Verarbeitungsrückstände

Rückstände, die in „verwandten Industrien oder bei der Verarbeitung“ anfallen, werden als „Verarbeitungsrückstände“ bezeichnet.

Beispiele für Verarbeitungsrückstände sind z.B. Rohglycerin (Glycerin, das nicht raffiniert wird) und Bagasse. Auch Maiskolben, die in einer Verarbeitungsanlage erzeugt (d. h. die Maiskörner werden in einer Verarbeitungsanlage vom Kolben getrennt), würden als Verarbeitungsrückstände eingestuft.

Verbundinfrastruktur

Verbundinfrastruktur ist ein System von Infrastrukturen, einschließlich Rohrleitungen, LNG-Terminals und Speicheranlagen, für den Transport von Gasen, die hauptsächlich aus Methan bestehen und Biogas sowie Gas aus Biomasse, insbesondere Biomethan, umfassen, oder von anderen Gasarten, die technisch und sicher in das Erdgasrohrleitungssystem, in Wasserstoffsysteme und in Rohrleitungsnetze und Übertragungs- und Verteilungsinfrastrukturen für flüssige Brennstoffe eingespeist und durch diese transportiert werden können.

Verbundinfrastruktur

Ein Verstoß ist die Nichteinhaltung der Vorschriften und Verfahren durch einen Wirtschaftsteilnehmer oder eine Zertifizierungsstelle, die im Rahmen des freiwilligen Systems festgelegt wurden, dem sie angehören oder in deren Rahmen sie tätig sind.

W

Wasserstoff (H2)

Wasserstoff ist ein natürliches chemisches Element, dessen Energiegehalt genutzt werden kann. Klimafreundlich hergestellter, sogenannter grüner Wasserstoff, ermöglicht es, die CO2-Emissionen in Industrie und Verkehr dort deutlich zu verringern, wo Energieeffizienz und die direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen. Wasserstoff, der in Elektrolyseuren mit Strom aus dem allgemeinen Stromnetz hergestellt wird, bezeichnet man als grauen Wasserstoff. Wichtig aber für den Kraftsstoffsektor: Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge emittieren weder CO₂ noch andere schädliche Gase, sondern nur Wasser.

Weizenkleie

Weizenkleie ist ein Nebenprodukt bei der Gewinnung von Weizenmehl für die menschliche Ernährung. In der Mehlmüllerei wird der Mehlkörper vom Rest des Korns getrennt. Je nach Grad der Ausmahlung bezeichnet man verschiedene Produkte. Weizenkleie wird im Futter vornehmlich als diätetisch wirkende Komponente eingesetzt. In der Biogaserezugung gilt es als Abfallstoff.

Well-to-Tank (Abkürzung: WTT)

Well-to-Tank (Synonym: Well2Tank) abgekürzt WTT, heißt sinngemäß: „vom Bohrloch bis zum Tank bzw. Tanksäule“. Dies ist eine Betrachtungsweise des Aufwandes zur Bereitstellung der Antriebsenergie bei Kraftfahrzeugen von der Primärenergiegewinnung bis zur Bereitstellung für das Fahrzeug.

Well-to-Wheel (Abkürzung: WTW)

Well-to-Wheel (Abkürzung: WTW) gilt als Analysemethode im Bereich der Kraftfahrzeuge. Hier wird die verbrauchte Energie in der gesamten Kette – von der Förderung über die Herstellung des Treibstoffs über den Transport bis zum Betrieb eines mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeugs berechnet. Als Synonym wird auchWell2Whell (Abkürzung: W2W) verwendet.

Wirtschaftsteilnehmer

Wirtschaftsteilnehmer bezeichnet einen Erzeuger von Rohstoffen, einen Sammelbetrieb für Abfälle und Reststoffe, einen Betreiber von Anlagen, die Rohstoffe zu fertigen Brennstoffen oder Zwischenprodukten verarbeiten, einen Betreiber von Energieerzeugungsanlagen (Elektrizität, Wärme oder Kälte) oder jeden anderen Betreiber, einschließlich Speicheranlagen oder Händler, die sich physisch im Besitz von Rohstoffen oder Brennstoffen befinden und Sie insofern Informationen über die Nachhaltigkeitseigenschaften sowie Eigenschaften in Bezug auf Treibhausgaseinsparungen dieser Rohstoffe oder Brennstoffe verarbeiten.

X

Y

Z

Zertifikat

Ein Zertifikat ist eine Konformitätserklärung einer Zertifizierungsstelle im Rahmen eines freiwilligen Systems. Das Zertfikat bescheinigt, dass ein Wirtschaftsteilnehmer die Anforderungen der Richtlinie (EU) 2018/2001 erfüllt.

Zertifizierungsaudit

Ein Zertifizierungsaudit (Synonym: Erstaudit) bezeichnet einen ersten Audit vor der Teilnahme an einem System mit dem Ziel, ein Zertifikat im Rahmen eines freiwilligen Systems zu erhalten.

Zertifizierungsstellen

Eine Zertfizierungsstelle bezeichnet eine unabhängige akkreditierte oder anerkannte Konformitätsbewertungsstelle. Diese Konformitätsbewertungsstelle schließt mit einem freiwilligen System eine Vereinbarung über die Erbringung von Zertifizierungsdiensten für Rohstoffe oder Brennstoffe, indem sie Audits bei Wirtschaftsteilnehmern durchführt und Zertifikate im Namen der freiwilligen Systeme unter Verwendung des Zertifizierungssystems des freiwilligen Systems ausstellt.

Zuckerrüben (frisch)

Die Zuckerrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris, Altissima-Gruppe) ist eine landwirtschaftliche Kulturpflanze; sie gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Zunehmend ist die Bedeutung von Zuckerrüben als nachwachsender Rohstoff, z. B. zur Herstellung von Bioethanol und Biogas.